Gibsons Vorstoß ins dritte Jahrtausend
hinter der Bühne während des Konzertes nur noch sporadisch erforderlich ist. Unter dem hochtrabenden Namen des Modells hatte ich mir eigentlich vorgestellt, sauber Gitarrenlicks von Al di Meola oder -klick- Gary Moore mühelos auf Knopfdruck herunter-zudreschen- aber nein- spielen muss man den Gitarrenroboter schon selbst.
Nein, den eigentlichen Kick verspricht eine in Deutschland mitentwickelte Technologie, die die Wirbel (dort wo die Saiten aufgezäumt werden) wie von Geisterhand in Bewegung setzt und damit dem Musiker eine stets perfekt gestimmte E-Gitarre in die Hand legt. Das geht so: Dat Knöppges unten rechts herausgezogen, gewünschte Stimmung am Drehrädschen einstellen (Stimmungen von Standard bis offene Akkorde), einmal leer die Seiten gleichzeitig durchhauen- twiiiiiiiiiiiiiiiiii- und die neue Stimmlage ist in Sekunden durch kleine motorbetriebene Saitenwirbel hergestellt.
Die ideale Krücke für gehörlose Gitarreros oder Dissonanz-Ignoranten scheint hiermit im Musik-Sanitätsfachhaus zwar nicht direkt erhältlich, aber zumindest bestellbar zu sein.
Robot Guitar und ihr neuester Modellnachfolger mit dem abgedämpften Namen „Dark Fire“ sind nämlich zunächst nur in limitierten Auflagen zu einem derzeitigen Apothekenpreis von schlappen 3.000.- Euro erhältlich. Darüber hinaus bieten die Geräte (um das Wort Instrument nicht in die Tasten zu klopfen) eine breite Palette an Sounds der wichtigsten Gitarrenkategorien, um dem Musiker die lästige Arbeit des Gitarrenwechselns gleich gänzlich zu ersparen. Nun ja, ich glaube, ich bleibe doch lieber bei meiner 20 Jahre alten Les Paul, die gänzlich ohne Batteriestrom auskommt und trotz sträflicher Misshandlung immer noch echt und handgestimmt ihren Dienst antritt. Fragen Sie mal in einer Autowerkstatt, welche Autos am leichtesten zu reparieren sind. Sicher nicht die mit defektem Rückfahrsensor oder elektronisch verstellbarem Abblendspiegel.
Wer trotzdem mehr wissen will:
http://www.gibson.com/robotguitar/de/story.html