Wenn man über 50 ist, dann werden werden schon wieder einige Spielsachen angeschafft die unter dem Motto stehen: „Kindheitserinnerungen“.
So war’s auch bei mir mit der Autorennbahn meiner Jugend. Die hatte nicht ich, sondern mein bester Freund, bei dem ich damals „eigentlich“ aufgewachsen bin.
Wie auch immer… In einer stressigen Zeit vor ca. 2 Jahren habe ich mir über Kleinanzeigen eine gebrauchte Carrera-Bahn gekauft. Diese stand immer noch verpackt im Keller, um dann im Dezember 2022, eben 2 Jahre später, ausgepackt und aufgebaut werden sollte. Die erste große Ernüchterung direkt beim Auspacken: Kein Trafo, keine Autos, was habe ich da denn gekauft? Nach einiger Recherche im Netz direkt die zweite Ernüchterung: Das war gar nicht die Bahn aus meiner Jugend!
Nachforschungen
Die folgenden Nachforschungen haben ergeben das es in dieser Zeit (80er Jahre) zwei Carrera Bahnen gab, eine 132er und eine 124er, die als Pro galt. Mein Kindheitsglück war die 132er mit drei Stromgeberschienen in der Bahn und den Zapfen als Stromabnehmer bei den Autos.
Weitere Recherchen offenbarten bald, das sich wohl einige, wie soll ich sagen, mittelalte und ältere Herren sich dem Thema „Carrera Uni“, teilweise professionell, verschrieben haben. Die einzig wahre Bahn bei den Vintage Enthusiasten ist die 132 Carrera Universal. Hier muss man noch fahren können, ohne das Magnete das Auto auf der Bahn halten und Driften ist erwünscht. Die Autos heißen auch nicht Autos sondern Slot-Cars. Diese werden nach allen Regeln der Kunst schneller gemacht. Getunte Slot-Cars bekommen einen stärkeren Motor, neue Reifen mit mehr Grip und vollkommen klar, werden tiefer gelegt.
Der Spaß an der Sache
Klar ist auch das ein kleine aufgebaute Carrera Bahn, auf der man dann meistens Alleine seine Runden fährt, nach nicht allzu langer Zeit keinen Spaß mehr macht und vermutlich im Keller verschwindet. Da hilft es schon wesentlich, wen man anfängt an den Slot-Cars zu basteln (wer das will). Die werden repariert und getunt und neu gelagert. Diverse Onlineshops haben fast alle Teile vorrätig aus Beständen oder neu nachgebaut. Motoren, Achsen, Reifen und Zubehör sind schnell bestellt und auch nicht immens teuer, wie es ein „Auto Hobby“ vermuten lässt. Damit bleibt die Bahn sicher etwas länger stehen als nur zwei Wochenenden.
Der Witz bei der Sache ist aber, sich an anderen zu messen. Dazu gibt es Clubs und die dazugehörigen Bahnen die fest verbaut sind, mehrere zig Meter lang sind, technisch ausgetüftelt und ähnlich wie bei den Modell-Eisenbahnen. Dazu gehört eine passende Landschaft zu den Vintage Autorennen mit Boxengassen, Zuschauertribünen inklusive Zuschauer, Schilder, Bäume, Berge und jede Menge Technik.
So, und jetzt ist es ein richtiges, mehr oder weniger zeitintensives Hobby, das auch noch Jahre Spaß machen kann da man Rundenzeiten knacken muss, schneller fahren will als die Kollegen oder das besser getunte Auto… Entschuldigung „Slotcars“ hat, als die anderen.
Und das beste daran ist, das man mit altem Spielzeug aus den 70er, 80er Jahren mit einem Hobby an den Start gehen kann, das Nachhaltig und Umweltfreundlich ist. Es werden kaum neue Produkte hergestellt, alles alte wird repariert und jetzt bin auch ich endlich bei der E-Mobilität angekommen.
Wer mehr dazu erfahren will kann mich gerne anschreiben (E-Mail)