Damals, fast noch in „der guten, alten Zeit“, vor genau 20 Jahren hat ein Künstler eine postkarten-große Collage geschaffen: der Titel „Großstädte aller Länder vereinigt euch!“, signiert unten rechts. Seine Idee war nicht neu – aber immer wieder Gegenstand zu den diversesten Visionen: es ist die Idee, daß doch alle Menschen in Frieden leben mögen, wenn sie sich nur vereinen – im Geiste. Da stehen halt leider derzeit noch ein paar Hindernisse im Weg: Ländergrenzen, Währungen, Sprachen – um mal nur drei zu nennen.
Nun, der-Michel.de wäre nicht der Michel,
wenn er nicht zu brand-aktuellen Themen Stellung beziehen würde: in
diesem Falle ist es der beginnende G-8-Gipfel. Dazu ist ja schon
allerhand gesagt, geschrieben und musiziert worden, da blieb kaum ein
Auge trocken – wie es so schön heißt. Nun ist es so, daß sich die
sogenannten Volksvertreter von ein paar – eben 8 – Ländern ein paar
launige Tage machen, um so über dies und das zu plauschen, was sie (die
besagten Volksvertreter) glauben, was uns (das Volk) so im Großen und
Ganzen bewegt. Die hohen Herren und die eine Dame setzten dabei voraus,
daß wir Wähler auch in allen Punkten konform gehen, angefangen von den
Kosten (die jenseits des Begreifbaren liegen) bis hin zu den Themen (die
das Volk eigentlich nicht wirklich kennt und / oder kennen soll).
Wenn man den günstigsten Fall annimmt, nämlich den, daß wir Wähler in
allen Punkten einverstanden sind, dann erhebt sich schon die Frage, was
das Ganze denn überhaupt soll, denn dieses Treffen ist durch nichts und
niemanden wirklich legitimiert. Die Gremien, die ein solches Treffen
evtl. einberufen könnten (UN beispielsweise) tun dies aus gutem Grund
eben nicht, denn warum sollten die hohen Herren dort (in der UN
beispielsweise)daran interessiert sein, einen weiteren Club aufzumachen,
sie sind ja schon im Club!
So kann das G-8-Treffen denn nur als eine moderne Demonstration von Macht und Potenz begriffen werden, die sich jene acht Staaten mal eben so gönnen.
Diese obige Meinung vertritt der Michel natürlich nicht exklusiv, da standen schon andere weit vor ihm auf, formierten Widerstand und taten diesen auch entsprechend laut kund. Erfreulicherweise sind nun mittlerweile auch Ex-CSU-Mitglieder (Heiner Geißler) auf den Geschmack des Widerstandes gekommen und reihen sich bei attack ein. „Drum ihr Brüder/ drum ihr Bürger / alle eines Bundes Glieder / tun wir, tun wir ´was dazu!“ heißt es schon bei Walter von der Vogelweide (1170 geboren, † um 1230) in seinem „Bürgerlied“ (zu hören beispielsweise auf der lohnenden Platte „Volkslieder“ von Hannes Wader)
Nun, was will der Michel mit all´ dem sagen? Es ist an der Zeit Flagge zu zeigen, Farbe zu bekennen und den Mund aufzumachen! Die Gründe, weswegen sich – dem Vernehmen nach wenigstens – die sieben Herren und die eine Dame in Heiligendamm treffen, waren bereits in den frühen Siebzigern bekannt, wir erinnern uns an den ersten Bericht des „Club of Rome“ mit dem denkwürdigen Titel „Die Grenzen des Wachstums!“; damals wurden die Autoren mehr oder weniger offen als „linke Spinner“ diskreditiert. Heute tut so manch ein CSU-ler so, als stünde sein Name auf dem Titel! Fakt ist, daß die Politik den Kontakt zum Volk fast völlig verloren hat und sich nun seit neuestem mit meterhohen Zäunen vor ihm schützen muß. Wenn die Veränderung zum Guten hin von Oben kommen soll, dann darf mit Fug und Recht angezweifelt werden, daß „damit noch ´was wird“. Veränderung, die den Menschen gut tut, kann nur „von unten“ geschehen – von der guten, alten Basis aus; sprich: von Dir und mir! In diese Sinne „tun wir / tun wir: `was dazu!“ Und: „Großstädte aller Länder vereinigt euch!“