Marke bestens verpackt

Das neue BMW Museum.

Man kann über die Marke BMW denken, wie man will, aber das völlig ausgekernte und innen neu konzipierte Museum mit der Suppenschüssel als Wahrzeichen in der Nähe des Olympiaparks in München ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die letzten 30 Jahre bin ich immer wieder einmal mit Freunden, die in München zu Besuch waren, dorthin gepilgert und musste mich in den letzten Jahren fast schämen, wie heruntergekommen Interieur und Exponate hinter der immer noch beeindruckenden Aluminiumfassade wirkten. Anscheinend war das Konzept, keine kleineren Updates vorzunehmen, sondern lieber über einen längeren Zeitraum den durch den Limousinenverkaufgewinne angesparten Sonderfonds anwachsen zu lassen, um dann mit einem Paukenschlag gleich alles zu ändern und dem Zeitgeist von übermorgen anzupassen.

Nach einer eher enttäuschenden Anfangsrunde auf der Spirale aufwärts in der Schüssel, die anstatt wie früher mit Rennwägen heute mit PR-Sprüchen bestückt ist, öffnet sich bald ein gewaltiger Flachbau, dessen Innenleben durch Stahl- und Milchglasaufbauten geprägt ist. Lichteffekte an den Wänden sorgen dafür, sich ständig wie auf der Plaza in einem Science Fiction-Wohnkomplex zu fühlen. Der staunende Besucher aus dem rückständigen 21.Jahrhundert schlendert durch die Dauerausstellung auf Rampen und Stegen an der Motor-, Automobil- und Motorradgeschichte des Konzerns entlang. Michel’s Kurzurteil: Unterhaltsame 2-3 Stunden an einem regnerischen Tag auch für nicht BMW-Begeisterte. Wer von der Marke den Hals nicht voll genug bekommen kann, der kann draußen über eine Fußgängerbrücke das Mutterschiff BMW-Welt besuchen. Der Eintritt dort ist kostenlos, wogegen der Erwachsene im Museum stolze 12.- Euro der schmucken Hostess hinter der Empfangstheke entgegenstrecken muss.

https://www.bmw-welt.com/de.html