…dann sind sie endlich geschützt: ganz und überall, ohne Ausnahme und Sonderregelungen! Die Rede ist natürlich von den Nichtrauchern. Dieses arme Völkchen der Republik mußte sich nun schon seit 1561 den ekligen Ausdünstungen der Verbrennung von Tabak ausgesetzt fühlen, war also seit gut 450 Jahren den Grausamkeiten der Raucher gänzlich ungeschützt ausgeliefert. Bis nun endlich einige unserer Volksvertreter aufstanden – unaufgefordert und unangekündigt – und dem hässlichen Treiben einen Schlußpunkt verpassten! Durchgepeitscht im Eilverfahren (denn Wählerstimmen hätten sie damit kaum gewonnen!) ist es nun denn amtlich: ab dem 1. Januar 2008 ist Schluß mit dem blauen Dunst!
Ein bischen Geschichte: Im 16.Jahrhundert fand die Tabakpflanze Eingang in Europa. Der französische Gesandte Jean Nicot brachte 1561 die Tabakpflanze von Lissabon nach Paris und überzeugte dort den französischen Hof von ihrer wunderbaren Heilkraft. Nach ihm wurde der 1828 entdeckte wichtigste Wirkstoff des Tabaks, das Nikotin, benannt. Tabak wurde einerseits als Zierpflanze kultiviert, andererseits wurde die Heilwirkung des Tabaks gerühmt. Die Tabakpflanze wurde aufgrund der in ihr vermuteten Heilkraft gegen fast jegliche Art von Krankheit eingesetzt. Als tatsächlich wirksam erwies sie sich jedoch nur in wenigen Anwendungsbereichen wie z.B. der Behandlung parasitärer Hauterkrankungen. Daneben wurde die schmerzstillende und leicht euphorisierende Wirkung des Tabaks bis heute medizinisch genutzt.
Nun, wir alle (besonders wir Raucher) wissen ja, was für arme,
konturlose Menschen unsere Politiker sind und was sie allesamt für ein
bedauernswertes Dasein fristen müssen: gänzlich im Würgegriff der
Lobbiisten, bar jedes Urteilsvermögens (das ihnen Mangels Volksanbindung
völlig abhanden gekommen ist) und gezwungen, ihre verantwortungsvolle
Tätigkeit im Nebenerwerb auszuüben, denn sie wären sonst ausserstande
Steuern zu zahlen! Deswegen, nur deswegen, zwingt sie der Gesetzgeber
(achso, der sind sie ja selbst ???) zu ausserordentlichen Drei- und
Vierfach-Belastungen (jede alleinerziehende Mutter hat es da leichter
mit ihrer simplen Doppelbelastung!). Weil Politik ja bekanntlich ein
wirklich schweres Geschäft ist (denn der wankelmütige Wähler weiß ja nun
auch nicht so genau, was er eigentlich will!) und man das ja auch nicht
erlernen kann, sitzten im Parlament folglich ganz gerne frustrierte
Lehrer, verarmte Sozialpädagogen, gestrauchelte Juristen und
verzweifelte WissenschaftlerINNEN. Das Schöne an Deutschland ist ja
bekanntlich die Tatsache, daß nur hierzulande Milch und Honig fließt und
wir ein Eiland sind, in dem schon das Wort „Problem“ unbekannt ist. Und
aus eben diesen oben aufgeführten Gründen, muß das Volk der Riege der
Volksvertreter ein paar Schildbürgerstreiche schon eingestehen: die
Sache mit dem Rauchen ist so einer. Hatte da nicht eine dieser
Frustmiezen vorgerechnet, daß wir 5000 Rauchertote im Jahr zu beklagen
hätten und diese Zahl mit dem Verbot der gräßlichen Tätigkeit nun
eindämmen werden? Nun: die Anzahl der Verkehrstoten ist identisch,
weswegen die Empfehlung des MICHEL an unsere Politiker nur sein kann:
Schützt endlich die Fußgänger, denn Autofahren kann tödlich sein! Machen
wir es wie mit dem Rauchen: Aufkleber auf jedes Fahrzeug mit oben
abgebildeten Text oder auch „Wer Auto fährt tötet evtl. kleine Kinder!“,
„Autofahren zerstört den Wald!“, „Mein Auto ruiniert die Atemluft!“
oder „Autofahrer sind impotent!“. Diese Volkswirtschaftlich gänzlich
irrelevante Kampagne kann dann etwa zehn Jahre dauern (Zahlen aus der
gleichlautenden Kampagne auf den Zigarettenschachteln, die ja
bekanntermaßen über 98 % aller Raucher nachweislich vom Tabak Konsum
befreit haben!), bis ein flächendeckendes völliges Fahrverbot auf
bundesdeutschen Straßen umgesetzt werden kann. ZUM SCHUTZ DER
FUSSGÄNGER!
Analog zum Tabakthema würden dann die Automobil Industrie samt
Zulieferer von der EU weiterhin gefördert! Ach wie schön, dann wären wir
fast glücklich, hier in Absurdistan, das ausnahmslos von gesichtslosen
Schildbürgern regiert wird – und von ebensolchen, die so einen
grenzenlosen Unsinn finanzieren!